Schnelles Wegwerfen hat Konjunktur - mit fatalen Folgen. Massenhafte Produktion, gedankenloser Verbrauch, baldiges Entsorgen: Unser Konsummodell setzt nicht nur der Umwelt zu, sondern auch uns selbst.
Wir verlieren zunehmend die Fähigkeit, stabile Bindungen aufzubauen. Auch unsere Arbeit büßt an Wert und Würde ein, wenn sie allein dem schnellen Nutzen dient und Menschen austauschbare Glieder einer Produktionskette werden.
Für den Psychologen und Bestsellerautor Wolfgang Schmidbauer ist klar: Wir müssen Reparaturen (wieder) erlernen und wertschätzen. Sie ersparen uns nicht nur Neukäufe, sondern strahlen zugleich positiv in unsere emotionalen Beziehungen aus - zu Dingen, aber auch zu anderen und uns selbst.
Schnelles und langsames Denken ist mit Daniel Kahneman zum geflügelten Wort geworden reicht aber längst nicht aus, um den Reichtum menschlichen Denkens zu erfassen. Wolfgang Schmidbauer erläutert, warum wir auch die Emotionalität integrieren müssen - das warme Denken, wie er es nennt. Es unterscheidet sich vom kalten Denken in erster Linie dadurch, dass es nicht allein der Durchsetzung eines Gedankens oder der geistigen Machtausübung dient, sondern die ganze, illustre Bandbreite der Gefühle mitnimmt. Es spaltet das eigene Empfinden nicht von der Logik des Gedachten ab, sondern hält den Zugang zu ihm ebenso offen, wie es Nebengedanken im Sinn empathischer Phantasien zulässt, die sich mit den Gefühlen beschäftigen, die bei den Angesprochenen ausgelöst werden. In seinem neuen Buch verhandelt Wolfgang Schmidbauer die prototypischen Bereiche des kalten und warmen Denkens, die Jurisprudenz auf der einen, die psychologische Empathie auf der anderen Seite. Dazwischen der Mensch. Und das, was er von der Temperatur von Gedanken lernen kann.
»Du denkst immer nur an dich!«, »Du schließt mich aus deinem Leben aus«, »Du bist ein Geizhals!« – Anlässe gibt es viele, einen mehr oder weniger treffenden Vorwurf an den Partner zu richten. Die Folgen sind meist eher ein Gegenvorwurf als Einsicht und Veränderung. Warum das so ist, untersucht der bekannte Paartherapeut Wolfgang Schmidbauer. Er analysiert die Facetten des Themas auf der Basis aussagekräftiger Fallvignetten aus der Praxis und deckt auf, wie viel Vorwürfe mit dem Eindringen veränderter Werte in die Liebesbeziehungen zu tun haben. Sie hängen eng mit der Auflösung traditioneller Strukturen in der Konsumgesellschaft zusammen. Schmidbauer schärft das Verständnis dafür, was Schuldzuweisungen im Grunde bedeuten und wie in der Paarberatung damit umgegangen werden kann. Die wechselseitige Vorwurfshaltung etwa als »Ritual der Gleichzeitigkeit von Nähe und Abstand« zu verstehen, kann eine neue Blickrichtung auf ein altes Thema eröffnen.
Dieses Buch richtet sich an:
- PaartherapeutInnen und PaarberaterInnen
- PsychotherapeutInnen aller Schulen
- Schmidbauer-LeserInnen
- Alle, die sich für Beziehungsthemen interessieren
In zahlreichen Fallgeschichten aus der Praxis und mit Therapie-übergreifenden Reflexionen nähert sich der Autor dem Phänomen der individuellen Kränkbarkeit – ohne Diagnosemacht und vorschnelle Verallgemeinerung.
Die häufigste Ursache von zwischenmenschlichen Problemen liegt in unserer Kränkbarkeit. Heute sprechen wir so gerne wie undifferenziert von narzisstischer Kränkung, wenn wir uns in unserem Ehrgefühl, Stolz oder einfach in unserem Innersten getroffen fühlen. Wolfgang Schmidbauer lotet in diesem Buch die Tiefe und Weite seelischer Verletzbarkeit aus, ohne vorschnell Diagnosen zu verteilen. Er berichtet von seinen Patienten, die als Einzelne oder Paare seine Praxis aufsuchen, weil sie – nicht selten – an einer Kränkungsgeschichte leiden. Das Buch löst eher Suchbewegungen aus, als handfeste Thesen in den Raum zu stellen: Ist erhöhte Verletzlichbarkeit vererblich? Wo verläuft die Grenze zwischen Egoismus und Narzissmus? Was hat der Selbstwert mit Kränkbarkeit zu tun? Wer den Suchbewegungen des Autors folgt, wird sowohl Patienten als auch sich selbst in seiner individuellen Kränkbarkeit besser verstehen.
Der moderne Mensch betreibt doppelten Raubbau – an seinen physischen wie psychischen Ressourcen. Zu Verschmutzung und Übernutzung unserer Um-Welt gesellt sich immer öfter eine lähmende Erschöpfung des Ich; aus Homo sapiens wurde Homo consumens, dem Überfluss folgte Überdruss. Im Umgang mit der Überforderung, die viele Ursachen kennt – Perfektionismus, Schnelllebigkeit, Gier –, zeigen sich verschiedene Facetten: die einen reagieren mit Burnout und Depression, die anderen mit aggressiven Verhaltensweisen wie Mobbing, Narzissmus oder schlichter Wut. Verleugner sind sie alle: Statt Probleme als Teil des Lebens zu begreifen, suchen wir Befriedigung im schnellen Konsum oder greifen zur Pille. Dabei ist es längst an der Zeit, unser Leben wieder mit Sinn zu füllen, so Schmidbauer: handwerkliches Tun wäre ebenso ein Rezept wie Entschleunigung und die Aufwertung sozialer Kontakte. In der Summe gewännen wir so »psychische Resilienz« und damit jene Energie, die wir benötigen, um uns den Herausforderungen unserer Zeit stellen zu können.
Das Mittel gegen die überall lockende Ablenkung: Gelassenheit entwickeln und gleichzeitig an den eigenen Zielen bleiben. Druck von außen und innen führt nicht zum Erfolg, sondern oft genug ins Gegenteil. Der bekannte Therapeut weiß, wie wichtig die Fähigkeit ist, eigene Ziele zu erkennen und zu verfolgen. Ein Buch, das Lust macht, diese Fähigkeit ins eigene Leben zu bringen: um wirklich kreativ und erfolgreich zu sein
Moralin forte `Die globalisierte Konsumgesellschaft plagen chronische Ängste. Sie verschwendet mehr als nachwächst, sie weckt den Neid der Habenichtse und den Terror der Gekränkten. Diese Ängste münden in Hyperaktivität, sei es des Übereifers, sei es der unverhältnismäßigen, verschwenderischen Reaktion auf konstruierte Gefahren.´ Wie ihr Pendant, die Helikoptereltern, ist auch die Helikoptermoral immer schon da, immer bereit, Stellung zu beziehen. Das tut sie unter viel Getöse mit schnellen Urteilen, um so die schnellen Affekte von Angst und Wut zu bewältigen, die angesichts einer unsicheren Zukunft in einer komplexen Welt dominieren. Es geht nicht mehr um eine gut funktionierende Moral, die das Zusammenleben regelt, sondern um das endgültige Urteil, die zu Superlativen übersteigerten Werte jenseits aller Realität. Plakative Aussagen über Richtig und Falsch, über Gut und Böse, über Schwarz und Weiß sollen die Welt unserer lärmenden Eventkultur richten. Die kurzfristige Entlastung, die die Helikoptermoral emotional verschafft, bedeutet auf lange Sicht nicht nur, dass viel Energie für Verleugnungen vergeudet wird, sondern der Kontext, der Zusammenhang mit der Realität sich mehr und mehr verliert.
Es ist sein bislang persönlichstes Buch. Der renommierte Psychologe und Zeit-Kolumnist Wolfgang Schmidbauer schildert seine intensiven »Lehrjahre« als junger Mann - seine Studienzeit und seine literarischen Ambitionen in München, sein Leben als Aussteiger in der Toskana - und die krisenhaften Jahre seiner ersten Ehe. Mal ironisch, mal melancholisch, aber stets sehr freimütig erweckt der Autor das Lebensgefühl der Sechzigerjahre zu neuem Leben, thematisiert aber vor allem die eigene Hilflosigkeit angesichts der psychischen Erkrankung seiner Partnerin. Selten ist so offen von einem Psychoanalytiker über die Grenzen des eigenen Tuns, über das Scheitern der eigenen Profession, über die Verzweiflung des Nicht-weiter-Wissens gesprochen worden. Die Autobiografie des Autors des Bestsellers »Hilflose Helfer« und bekannten Psychoanalytikers ist eine tiefgründige und offene Auseinandersetzung des professionellen Helfers mit den Ansprüchen und Grenzen des eigenen Handelns. Brillant geschrieben und selbstkritisch über eine besondere Liebe und eine Zeit des Aufbruchs. Es ist das ungewöhnliche Selbstporträt eines der Großen seines Fachs, dem so vieles möglich scheint und der schmerzhaft lernen muss, dass auch seine Fähigkeiten endlich sind.
In der deutschen Ehe entfaltet sich eine Dynamik, die allgemein wie speziell, sehr modern und doch die historische Folge sozialer Traditionen ist. Über 25 Prozent aller Ehen in Deutschland sind binational. Eine Kulturgeschichte der deutschen Ehe und wie nationale und kulturelle Eigenarten unsere Beziehungen beeinflussen.
Viele Dinge haben unseren Alltag erleichtert: Ampel, Auto, Computer, Handy, Kühlschrank – darauf verzichten möchte niemand mehr. Wir nutzen sie völlig selbstverständlich, ohne zu merken, dass sie – im Rücken unseres Lebens ? Fühlen und Denken verändern. Der bekannte Psychotherapeut Wolfgang Schmidbauer überrascht in seiner persönlichen Enzyklopädie über die Welt der Dinge mit Einsichten, die erklären helfen, warum der technische Fortschritt unser Leben nicht nur bereichert, sondern seine Nutzer auch »dümmer« werden lässt.
Moderne Partner müssen sich gegenseitig unterstützen, um den Mangel an äußerem Halt in Traditionen auszugleichen. Wolfgang Schmidbauer zeigt überzeugend und mit vielen Beispielen aus seiner langjährigen therapeutischen Praxis, wie Paare mithilfe der Erkenntnisse des Coachings Potenziale in der Liebe neu entdecken und für sich nutzen können. Der erste Schritt ist, sich selbst und auch den Partner neu wahrzunehmen. In der Unterstützung des Partners kann dadurch die eigene Persönlichkeit gestärkt werden. Liebe verwandelt sich so zu einem wechselseitigen Austausch persönlicher und beruflicher Entwicklung.
"Hat die Religionskritik im 19.Jahrhundert mit Schopenhauer, Nietzsche, Marx und Freud einen Höhepunkt erreicht und befindet sich seither in der Defensive – Das ist schwer zu beantworten; jedenfalls aber lässt sich feststellen, dass die Religion ein stärkerer Gegner ist, als es die frühen Aufklärer mit ihren schlichten Entwertungen wie Opium für das Volk oder Illusion wahrhaben wollten.Jedenfalls bin ichüberzeugt, dass die Psychologie bisher zu wenig gründlich und differenziertüber die Macht nachgedacht hat, welche die Religionüber den Menschen hat. Ein wenig davon will ich hier nachholen, und ich hoffe, dass es so ankommt, wie es beabsichtigt ist: als Bemühen, sich vom Fanatismus in jeder Hinsicht zu distanzieren und Illusionskritiker so gut wie Illusionsproduzenten mit Skepsis zu betrachten." Wolfgang Schmidbauer
Die innere Biografie der Bundesrepublik. Der Blick auf drei Generationen: die traumatisierte Kriegsgeneration. Die Achtundsechziger und deren Kinder, oft ohne Chance, ein wirkliches Selbstwertgefühl zu entwickeln. Wolfgang Schmidbauer beschreibt die Seelenlage der Nation, die bestimmenden Gefühle der Generationen, ihre wechselseitigen Beziehungen zueinander, ihre Ängste und Nöte - aufschlussreich für jeden Einzelnen.
Liebesbeziehungen beginnen knisternd und voller Freude aneinander. Später werden viele von ihnen lauwarm, ja kalt. Muss das sein? Wolfgang Schmidbauer geht der Frage nach und kann einige der Rätsel lösen, die hinter dieser Verwandlung stehen: Es geht darum, Lust und Bindung zu versöhnen. »Das Reifen der Erotik wird zum Prüfstein für die Möglichkeiten eines Paares, Hindernisse gemeinsam zu überwinden und die verschiedenen Bestandteile der menschlichen Liebesbeziehungen - Zärtlichkeit, Bindung, Erotik und Sexualität - miteinander zu verbinden. Gelingt das nicht, droht der Rückzug in Spaltungsprozesse, in denen das Schwinden und Scheitern der sexuellen Begegnung dem Gegenüber zugeschrieben wird. Gerade Personen, die sich in ihrer Jugend ein hohes Potenzial an phallisch-erobernder Erotik zugeschrieben haben, sind anfällig für die Dynamik der Spaltung. "Junge Hure, alte Betschwester" sagt das Sprichwort und schreibt wieder einmal ein hysterisches Phänomen den Frauen zu, während doch die Beobachtung lehrt, dass Männer nicht einmal alt werden müssen, um sich ebenso zu verhalten.« (Wolfgang Schmidbauer) Aus dem Inhalt: Erotik und Reife/Das erotische Selbst/Das Bewahren der Liebe7Das Schwinden der Erotik/Das Liebsspiel/Wiederholung, Routine, Ritual
In diesem Band trägt Wolfgang Schmidbauer die wesentlichen Erkenntnisse aus Freuds Psychoanalyse zusammen. Er erzählt von der Entstehung der Hypnose, Übertragung und Gegenübertragung, schildert die Fälle und Übungen, die Freud mit Patienten durchgeführt hat, und erklärt welche Schlussfolgerungen Freud daraus gezogen hat und wie brisant diese Erkenntnisse bis in unsere heutige Zeit hinein sind.
»Warum noch eine Freud-Biografie? Von Jones bis Gay und Clark haben die Biografen Freud mit den Instrumenten seiner eigenen Methode erfasst. Sie haben den Ödipuskomplex gedeutet und seine Selbstanalyse übernommen. Aber die Psychoanalyse hat sich weiterentwickelt. So will ich versuchen, Freud neu zu sehen. Ich will ihn anders sehen, als er selbst sich sehen konnte, denn er hat zwar den Begriff des Narzissmus eingeführt, aber nur sehr wenig davon auf sich selbst und sein Verhalten zu den Schülern angewandt. Ich hoffe, auf diese Weise das Verständnis dafür zu vertiefen, warum die Psychoanalyse durch Freud so geschaffen wurde, wie es geschah.« Wolfgang Schmidbauer
Generation Angst: Noch nie hatten so viele Menschen so viel zu verlieren wie heute. Ängste bestimmen weithin das Lebensgefühl. Gibt es einen Weg von der Generation Angst zur Generation Zuversicht? Wolfgang Schmidbauers Buch ist mehr als die brillante Analyse eines Gefühls: Es ist ein Buch über Lebenskunst in schwierigen Zeiten.
Kaum ein Thema wird hierzulande so stark verdrängt wie das Alter. Geistig bleiben wir länger beweglich als körperlich. Aber irgendwann kann man sich nicht mehr über die Angst vor Krankheit, Schmerzen und Tod hinwegtäuschen. Von Humor bis zu Ablenkung reichen die Strategien, die Wolfgang Schmidbauer als Klärungshilfen zu den Problemen des Älterwerdens gibt.
Durch den 11. September 2001 sind Namen wie Mohammed Atta und Osama bin Laden weltbekannt geworden. An diesem Tag veränderten Terroristen die Welt. Warum werden junge Männer zu Attentätern? Was steckt hinter diesem Phänomen? Welche Traumata finden sich in den zerstückelten Biographien dieser Männer? Und wie kann man sie erkennen, behandeln oder sogar heilen? Wolfgang Schmidbauer untersucht die Motive junger Terroristen, beschreibt an Fallbeispielen den Einfluss der Massenmedien und verdeutlicht, wie Aggressionen entstehen und sich auf brutale Weise entladen. Sein detailreiches Buch zeigt auch, mit welchen Strategien es gelingen kann, die terroristische Gefahr zu senken oder sie gar nicht erst entstehen zu lassen.
Was macht gute Menschenführung aus? Und warum scheitern so viele daran? Führungsaufgaben erwachsen überall dort, wo Menschen zusammenleben und -arbeiten: Nicht nur Manager nehmen sie wahr, sondern auch Ärzte im Umgang mit ihren Patienten, Ehrenamtliche, Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder, ja selbst Freunde. Führungsaufgaben, sagt Wolfgang Schmidbauer, sind im Grunde Beziehungsaufgaben. Um sie erfolgreich zu lösen, bedarf es einer Persönlichkeit, die in einem gesunden Selbstgefühl verankert ist. An vielfältigen Praxisbeispielen verdeutlicht Schmidbauer, wie ein gesunder beziehungsweise kranker Narzissmus beschaffen ist und was daraus für die Führungsqualitäten eines Menschen folgt: »Ein Leiter, der seine eigenen Bedürfnisse nach Macht und Grandiosität weder verleugnen noch um jeden Preis durchsetzen muss, wird sich am Höhepunkt seiner Karriere nicht überschätzen und an ihrem Tiefpunkt nicht verzagen. Er hat einen narzisstischen Kern gefunden, der ihm hilft, sein Gleichgewicht zu finden und zu halten.«
Dass auch Männer hysterisch sein können, dass vielleicht sogar dieses Geschlecht mehr fürchtet, sich seinen Gefühlen zu stellen und daher die Übertreibung und Inszenierung starker Emotionen als "Hysterie" den Frauen zuordnet, ja sie an diese delegiert, wird in diesem Text mit vielen historischen, literarischen und praktischen Beispielen illustriert. Die männliche Hysterie wurde bereits im 19. Jahrhundert, geriet dann aber in Vergessenheit. Warum das so war und warum das Thema bis heute gerne totgeschwiegen wird, darüber finden Leserinnen und Leser viele Informationen in diesem Buch.
Innovative Impulse für die Psychoanalyse präsentiert der renommierte Psychoanalytiker Wolfgang Schmidbauer mit seinem Konzept der bedarfsorientierten, lebensbegleitenden Psychotherapie, die das Dogma vom endgültigen, erfolgreichen Abschluss einer Therapie in Frage stellt. Besonders im Blickpunkt: die Therapie narzisstischer Störungen. Mit zahlreichen Fallbeispielen. Mit dem Ende einer Psychoanalyse ist auch Heilung erreicht - so das bis heute gültige Dogma, das Patienten in Lebenskrisen lieber einen neuen Therapeuten suchen läßt, als dem alten wieder unter die Augen zu treten. Doch wie tauglich ist dieses Modell in der Praxis von heute? Wolfgang Schmidbauer stellt das Prinzip vom endgültigen Abschluß einer Psychoanalyse auf den Prüfstand und plädiert für eine bedarfsorientierte Psychotherapie, eine "Therapie on demand", die die Rückkehr der "Geheilten" zu ihren Therapeuten bewusst ermöglicht. Denn gerade im Fall der narzisstischen Störungen hat sich ein solches Vorgehen bewährt. Schmidbauer skizziert anhand von zahlreichen eindrucksvollen Fallbeispielen die Grundzüge dieser "Therapie on demand" mit ihren Zielen, ihren Wertvorstellungen und ihrer Umsetzung in der psychoanalytischen Praxis.
Die seelischen Probleme der Älteren und der Alten sind so vielgestaltig wie die Menschen, die mit ihnen umgehen müssen. Um die Psychotherapie zu fassen, müssen wir die Belastungen älterer und alter Menschen herausarbeiten, dürfen aber ihre speziellen Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten nicht vergessen. Es geht um Trennung von den Kindern, den Abschied vom Beruf, den Tod Nahestehender, den körperlichen Verfall und sexuelle Probleme. Aber es geht auch um Qualitäten, die die Jungen vermissen lassen, Toleranz, Nachsichtigkeit, Erfahrung und Weisheit.
Sie halten still, wenn sie über Dinge belehrt werden, die sie längst wissen. Sie erklären sich für beschränkt, weil sie eine törichte Frage nicht verstehen. So handeln Hochbegabte, die aus Angst vor sozialer Isolation und oft aufgrund traumatischer Erfahrungen ihre geistigen Fähigkeiten unterdrücken. Der Paartherapeut Wolfgang Schmidbauer hat festgestellt, dass vor allem Frauen dazu neigen, die eigene Intelligenz zu verbergen. In seiner Analyse ergründet er die psychologischen Aspekte der verborgenen, traumatisierten Hochbegabung und verwebt diese mit spannenden Analogien aus der psychoanalytischen Praxis, der Mythologie und Literatur.
`Die globalisierte Konsumgesellschaft muss scheitern. Sollten wir daher nicht alles Mögliche tun, uns geistig und emotional auf die Improvisation von Rettungsflößen vorzubereiten?´ Inspiriert von der tragischen Geschichte um `Das Floß der Medusa´ , zeigt der bekannte Autor Wolfgang Schmidbauer seinen Lesern, wie die Gesellschaft heute besser sein kann als die Besatzung der `Medusa´ vor über 200 Jahren. Der Kapitän hatte damals alle Warnungen ignoriert und die Fregatte auf eine Sandbank gesteuert. Dann beanspruchten die Offiziere den viel zu knappen Raum auf den Rettungsbooten und versprachen, den Rest der Passagiere auf einem eilig gezimmerten Floß an Land zu schleppen und brachen ihr Versprechen. Das Floß war eine Lüge der Mächtigen: Hunger, Kannibalismus und wütende Kämpfe um die verbliebenen Ressourcen führten in die Katastrophe. Wolfgang Schmidbauer zeigt überraschende Parallelen zu unserem eigenen Umgang mit den existenziellen Krisen der Gegenwart die Passagiere auf dem wackeligen Floß: das sind wir alle. Der Autor analysiert die Lähmungen, welche der Kapitalismus unserer Psyche zumutet, und fordert uns auf, Gruppen zu bilden, gemeinsam zu lernen und verschüttete Begabungen freizulegen. `So können wir tragfähige Flöße bauen und eine von unseren eigenen Irrtümern verwüstete Erde neu beleben.´
Wie gehen andere Kulturen mit psychischen Krankheiten um? Was unternahmen schriftlose Gesellschaften angesichts seelischer Leiden? Wie hat sich aus diesen magischen Wurzeln die heutige Vielfalt therapeutischer Ansätze entwickelt? Wolfgang Schmidbauer erzählt die faszinierende Geschichte der Psychotherapie von den Anfängen der Menschheit bis heute. Er beleuchtet die zahlreichen und oft widersprüchlichen Aspekte der Rolle des Helfers und Heilers zwischen einfühlendem Künstler und striktem Wissenschaftler, zwischen spirituellem Führer und modernem Dienstleister. Er zeigt auf, wo die Stärken und Schwächen der einzelnen Schulen und Richtungen der Psychotherapie liegen und welches Potenzial in ihrer Fortentwicklung steckt.
Die Geburt eines Kindes ist in vielen zivilisierten Ländern die häufigste Ursache einer Scheidung in den ersten Ehejahren. Warum ist das so? Schließlich heiraten Menschen doch mit dem Wunsch, eine Familie zu gründen und mit dem gemeinsamen Kind die Liebesbeziehung zu festigen. Und warum ist diese »Erosion der Liebe« zwischen den Eltern durch das Kind noch nie richtig untersucht worden? Die Liebe zum Kind wird meist noch energischer gegen alle Bedenken verteidigt als die erotische Liebe. Die Schattenseiten werden ignoriert und ein als gefährdet erlebtes »Glück« durch Verleugnungen gefestigt. Die Probleme werden unter den Teppich gekehrt, wo sie immer weiter wachsen und schließlich unlösbar werden. Eine frühe Wahrnehmung der Krise dagegen ermöglicht es, Wege aus dem Dilemma zu finden.
In der Konsumgesellschaft leidet die seelische Reife. Die moderne Geldwirtschaft arbeitet gegen die Gefühle der Menschen. Der Kapitalismus zerstört die Empathie. Wolfgang Schmidbauer gibt uns in seiner luziden Analyse mit zahlreichen Beispielen aus Familien- und Liebesbeziehungen anhand Hauffs Märchens `Das kalte Herz´ überzeugend Auskunft wie wir die Wärme, den Reichtum unserer inneren Welt wiederentdecken.
Häufiger Streit, brennende Eifersucht, unheilvolle Routine – es gibt Situationen in einer Beziehung oder Ehe, in denen die Schwierigkeiten so groß scheinen, dass man sie als Paar nicht mehr bewältigen kann. Und auch nicht weiß, ob man das überhaupt noch will. Wolfgang Schmidbauer zeigt exemplarisch verschiedene heikle Umstände und Problemsituationen in Beziehungen auf, beschreibt diese und erläutert mögliche Lösungswege. Sein neues Buch ist eine erste Hilfe für alle, die den Weg zur Eheberatung (noch) scheuen, ihre Schwierigkeiten aber trotzdem in den Griff bekommen möchten.
60 Jahre Bundesrepublik - drei Generationen von Menschen, die gearbeitet, geliebt und gelitten haben. Um diese innere Biographie des Landes geht es Wolfgang Schmidbauer. Unter dem genauen Blick des Psychologen entdecken wir ein soziales Gemeinwesen, dem eine erstaunliche Dynamik eingeschrieben ist. Die traumatisierte Kriegsgeneration, die Achtundsechziger, sich grandios selbst überschätzend, und dann deren Kinder, oft ohne Chance, ein wirkliches Selbstwertgefühl zu entwickeln... Schmidbauer hat die kollektive Biographie unseres Landes verfasst.
Muss ich mit zum Geschäftsessen? Soll ich gestehen, dass ich spioniert habe? Darf ich meinem Partner sagen, dass er sich nur mit Idioten umgibt? Muss ich ins Hotel der Vorgänger? Darf ich ihr Tagebuch lesen? Sollte man fragen, wie gut man im Bett ist? Muss ich eine Affäre aufdecken? Fettnäpfe, Stolpersteine, ein falsches Wort zur falschen Zeit – jede Partnerschaft ist voller Situationen, in denen man alles falsch machen kann. Der Paartherapeut Wolfgang Schmidbauer sagt, wie es richtig geht – und das auf verständliche und besonders humorvolle Weise
Durch den 11. September 2001 sind Namen wie Mohammed Atta und Osama bin Laden weltbekannt geworden. An diesem Tag veränderten Terroristen die Welt. Warum werden junge Männer zu Attentätern? Was steckt hinter diesem Phänomen? Welche Traumata finden sich in den zerstückelten Biographien dieser Männer? Und wie kann man sie erkennen, behandeln oder sogar heilen? Wolfgang Schmidbauer untersucht die Motive junger Terroristen, beschreibt an Fallbeispielen den Einfluss der Massenmedien und verdeutlicht, wie Aggressionen entstehen und sich auf brutale Weise entladen. Sein detailreiches Buch zeigt auch, mit welchen Strategien es gelingen kann, die terroristische Gefahr zu senken oder sie gar nicht erst entstehen zu lassen.
Oft wirkten sie seltsam verstimmt, überreizt, hielten die Lebenslust ihrer Kinder nicht aus - die Heimkehrer des Krieges. Extreme seelische Belastungen erzeugten ein Trauma mit weitreichenden Folgen - »das Trauma des Krieges wirkt auch in den Frieden hinein«, so Wolfgang Schmidbauer. Eindrucksvoll zeigt er, wie die deutsche Gesellschaft auch noch heute tiefgreifend von dem kollektiven Trauma des Zweiten Weltkrieges geprägt ist. Anhand von vielen Fallbeispielen zeichnet er die verschlungenen Wege des Traumas in den Familien nach. Er erklärt, warum Beziehungsprobleme, Depressionen oder Arbeitsstörungen von heute erwachsenen Söhnen und Töchtern oft darin ihre Wurzeln haben und wie dennoch vor diesem Hintergrund Heilung gelingt.
Wer sich zu einem bestimmten Thema mit der Hilfe eines Fachbuches informieren möchte, der hat ein Problem: Komplizierte Sachverhalte und zahllose Fachbegriffe machen dem Laien das Verstehen nahezu unmöglich. Der bekannte und renommierte Psychotherapeut Wolfgang Schmidbauer wählt hier einen anderen Weg: Er nimmt die Hintertreppe - die zum gleichen Ziel führt. Für sein kleines 1 x 1 der Seelenkunde hat er emotional aufgeladene Begriffe des Alltags von Abhängigkeit bis Zusammenleben gesammelt und erklärt diese so, dass jede und jeder sie verstehen und nutzen kann.
Ihr Beruf ist es, zu heilen, zu schützen und zu pflegen, aber ihre wahre Aufgabe ist es, mehr zu tun als ihre Arbeit, nämlich darum zu ringen, dass die, die Hilfe benötigen, nicht völlig aus der Gemeinschaft herausfallen. Immer mehr Menschen aus helfenden Berufen geraten dabei selbst an den Rand ihrer Kräfte. Für Sozialarbeiter, Therapeuten, Ärzte, Psychologen, Drogenberater und viele mehr fasst Wolfgang Schmidbauer in diesem Buch die wichtigsten Inhalte seiner drei «Helfer-Bestseller» zusammen und führt zeitgemäß in das Thema ein.
Verletzungen sind in einer Partnerschaft meist unvermeidlich, aber Mobbing in der Liebe? Wolfgang Schmidbauer befasst sich mit einem bekannten Phänomen in einem neuen Umfeld. Er analysiert intime Beziehungen und zeigt, wo Anlässe für Kränkungen liegen und wie diese verarbeitet werden können. Sein wichtiges Anliegen ist es zu verdeutlichen, wie Liebespartner der Mobbing-Falle entkommen können. Ein psychologischer Spitzentitel, der Hoffnung macht auf eine verlässliche Liebesbeziehung, in der sich die Partner wieder achten und vertrauen können.
Wenn die Liebe endet, beginnen oft Rücksichtslosigkeit, Gewalt und Hass. Vielen fällt es schwer zu glauben, dass ein solches Umschlagen scheinbar tragender Gefühle überhaupt möglich ist. Dennoch machen die meisten von uns irgendwann diese Erfahrung und fragen sich: Ist das noch der Mensch, den ich zu kennen glaubte? Wer sich durch den Verlust eines Menschen in seinem Selbstgefühl tödlich bedroht fühlt, neigt dazu, mit allen Mitteln zurückzuschlagen. Man versucht, den anderen zu entwerten und zu erniedrigen – in der (meist heimlichen) Hoffnung, die eigene Kränkung ungeschehen zu machen und das beschädigte Selbstgefühl zu heilen. Aber am Ende entwertet man mit dem anderen auch sich selbst. Wenn Paare mit Kindern in einer solchen Situation sind, können sich traumatische Erfahrungen auf die nächste Generation übertragen. Wolfgang Schmidbauer erklärt in diesem Buch anschaulich und anhand von konkreten Erlebnisgeschichten, woher solch extreme Reaktionen kommen. Er eröffnet neue Einsichten in die Zusammenhänge von Liebe und Hass, Eros und Aggression. Und er zeigt auf, wie Auswege aus der «Hass-Falle» möglich sind.
Ein Mann mit einem schmalen Rucksack bucht bei einem kanadischen Buschpiloten im Frühling einen Flug zu einem See mitten in einer sonst unzugänglichen Wildnis. Das Wasserflugzeg landet, der Mann steigt aus und sagt dem Piloten, er solle zurückfliegen und ihn nächstes Jahr um diese Zeit wieder abholen. Der Pilot will das nicht glauben und läßt sich den Inhalt des Rucksacks zeigen: eine große Axt, Angelschnüre, Unterwäsche, ein Jagdmesser. Schließlich, da sich der Todeskandidat nicht umstimmen läßt, verspricht er in einem Jahr wiederzukommen und akzeptiert eine Vorauszahlung. Ein Jahr später landet er an derselben Stelle. Am Ufer steht ein Blockhaus, aus dem lehmverputzten Schornstein wölkt Rauch. Die Hütte ist wohnlich eingerichtet, mit steinerner Feuerstelle, einem pelzbedeckten Bett, Tisch und Stuhl. Was ein Pilot zum Überleben braucht, ist anders als das, was ein Trapper braucht. Das ist unvermeidlich. Aber wenn uns heute der Trapper soviel mutiger und tüchtiger erscheint als der Pilot, zeigt das doch, wie dumm wir durch unsere bequemen Dinge gemacht werden und wieviel Intelligenz die einfachsten Werkzeuge wecken.
Ablenkungsmöglichkeiten gibt es in unserer Gesellschaft ohne Ende; was nicht gefällt, wird weggezappt. Dranbleiben hat hingegen mit Gelassenheit zu tun, mit langem Atem: die Fähigkeit, eigene Ziele zu erkennen und zu verfolgen. Ein Buch, das Lust macht, diese dynamische Haltung ins eigene Leben zu bringen - eine Haltung, ohne die Erotik, Kreativität und Erfolg nicht möglich wären.
1966 kaufte sich der junge Münchner Medizinjournalist Wolfgang Schmidbauer für ein paar tausend Mark ein verlassenes Bauernhaus in der Toscana. Anfangs lebte er dort das ganze Jahr. Ein rauhes Abenteuer. Später kehrte er immer nur für ein paar Wochen in die Wildnis zurück. Was hat sich in dreißig Jahren verändert? Was ist aus dem einst sorgsam kultivierten Garten Italiens geworden? - Kein Buch für die Lebenskünstler der Toscanafraktion, sondern eher eine melancholische Robinsonade.
In diesem Buch sind zwei bearbeitete Vorläufer zusammengefasst: Das erste konsumkritische Buch in Deutschland, das vor allem ökologisch argumentierte ("Homo consumens", 1972), und ein Text über ökologische Aspekte der Psychotherapie, der 1984 in der Reihe fischer-alternativ erschien und später vergriffen war. Der konsumkritische Text wurde 1972 noch sehr belächelt; später sind manche Positionen Allgemeingut geworden. In dem Text über Ökotherapie geht es darum, die Widersprüche zwischen wirtschaftlichen Interessen und der emanzipatorischen Aufgabe einer Psychotherapie aufzuklären, die den Patienten unabhängig macht, d.h. ihn von der angebotenen professionellen Dienstleistung emanzipiert.